gennaio 20, 2011

La questione sionista ed il Vicino Oriente. – Documentazione tratta da “Escher Tageblatt”: e) Cronache dell’anno 1948.

Sinottica di «Geopolitica»
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Mentre valgono le considerazioni generali già fatte per le precedenti fonti documentarie, e cioè: 1°) «Oriente Moderno»; 2°) «Le peuple juif»; 3°) «Jüdische Rundschau»; 4°) «Le temps»; 5°) «L’Osservatore Romano»; 6°) «La Documentation Catholique»; 7°) «La Rassegna Italiana»; 8°) «La Correspondance d’Orient»; 9°) «Le Matin»; 10°) «Le Figaro»; 11°) «Journal des débats politiques et litéraires»; 12°) «Journal de Genève»; 13°) «Gazetta de Lausanne»; 14°) «Le Nouveau Quotidien»; 15°) «La Vita Italiana»; 16°) «La Stampa»; 17°) «Il Resto del Carlino»; 18°) «El Sol»; 19°): «El Siglo futuro»; 20°) «Alrededor del Mundo»; 21°) «New York Tribune»; 22°) «Evening Public Ledger»; 23°) «The Sidney Morning Herald»; 24°) «Luxemburger Wort»; e ora: 25°) «Escher Tageblatt» pare qui opportuno rilevare ogni volta la casualità e imparzialità con la quale le diverse fonti si aggiungono le une alle altre, animati da una pretesa di completezza, che sappiamo difficile da raggiungere, ma che non ci stancheremo dal perseguire.

1948: a b c d e f g h
Il «Escher Tageblatt», fondato nel 1913, è un quotidiano bilingue, che contiene articoli in lingua francese o tedesca, digitalizzato dala Bibliothèque nationale de Luxembourg, il cui regolamento di utilizzo – al quale ci atteniamo – è così specificato: «Du premier numéro jusqu’au 31 décembre 1944 inclus: 1) Les droits de l’œuvre dirigée sont expirés, les contenus numérisés font partie du domaine public. Chaque reproduction ou publication doit porter la mention “Numérisé par la Bibliothèque nationale de Luxembourg, www.eluxemburgensia.lu”. 2) Du 1er janvier 1945 au 31 décembre 1950 inclus: Les œuvres dirigées vous sont offertes gratuitement sous la licence Creative Commons BY-NC-SA 3.0 Luxembourg. - Cette licence Creative Commons vous permet: de reproduire, distribuer et communiquer cette œuvre au public; de modifier cette œuvre, sous les conditions suivantes: pas d'Utilisation Commerciale…». Non vi è certamente alcuna utilizzazione commerciale da parte nostra e sono numerose e sistematiche le citazione delle nostre fonti. Valgono qui i criteri da noi in precedenza enunciati. La digitalizzazione dei due quotidiani lussemburghesi ci consente di tracciare una cronaca dell’anno cruciale della Nakba, ancora offuscato dalla fitta nebbia della propaganda israeliana che ha un potere penetrante nelle redazioni dei principali quotidiani occidentali del dopoguerra. Ricordiamo ancora una volta che il nostro commento critico delle notizie riportate in modalità verticale sarà svolto e sviluppato nella modalità orizzontale di editing dello stesso testo, di cui è ordinariamente prevista la traduzione italiana.

LA QUESTIONE SIONISTA
E IL VICINO ORIENTE
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tratta dal quotidiano “Escher Tageblatt”


 1948
1921 ↔ 1948

Anno inizio spoglio: 1948.
Escher Tageblatt: 1913 - 1914 - 1915 - 1916 - 1917 - 1918 - 1919 - 1920 - 1921 - 1922 - 1923 - 1924 - 1925 - 1926 - 1927 - 1928 - 1929 - 1930 - 1931 - 1932 - 1933 - 1934 - 1935 - 1936 - 1937 - 1938 - 1939 - 1940 - 1941 - 1942 - 1943 - 1944 - 1945 - 1946 - 1947 - 1948 - 1949 - 1950.




Cap. 1/e


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Das Palästinaproblem
Waffenruhe in Alt-Jerusalem
Tageblatt. Journal d’Esch, N° 102
Martedi, 4 maggio 1948, p. 1

Das Palästinaproblem. WAFFENRUHE IN ALT-JERUSALEM. Großbritannien befürwortet die Einsetzung einer neutralen, interimistischen Regierung für Palästina nach dem 15. Mai. –

Lake Success, 4. 5. – Wie der Vorsitzende des Treuhänderrates der UNO gestern morgen bekanntgab, haben die Feindseligkeiten in der Altstadt von Jerusalem aufgehört, und zwar im Einvernehmen zwischen Juden u. Arabern.

Nun bemüht sich der Treuhänderrat der UNO, der gestern um mittag eine Geheimsitzung abgehalten hat, um eine Verlängerung dieses Waffenstillstandes. Bei einer Beratung im Rat verlas der britische Delegierte, John Fletscher-Cook, ein Schreiben der Orthodoxen-Patriarchen von Jerusalem an den britischen Oberkommissar in Palästina. In diesem Brief protestieren die Patriarchen gegen die Besetzung des Klosters von St. Simon durch die Haganah.

Im Verlaufe der Geheimsitzung hörte man einen vertraulichen Bericht über die Jerusalemer Verhandlungen zwschen Juden, Arabern und Briten. Fleischer-Cook verlangte, man möge einer neutralen Persönlichkeit den Vorsitz der Jerusalemer Gemeindekommission übertragen, deren Mitglieder bekanntlich vom britischen Oberkommissar ernannt worden sind.

Anderseits befürwortete der britische Kolonialminister, Creech Jones, gestern nachmittag vor dem politischen Ausschuß der UNO in Lake Success die Ablösung der am 15. Mai zu Ende gehenden britischen Verwaltung in Palästina durch ein von der UNO einzusetzendes neutrales interimistisches Zentralregime. Die Berufung dieser neutralen Zentralbehörde hätte, so fügte der Minister hinzu, keinerlei Einfluß auf die endgültige Lösung der Palästina-Frage. Die Anhänger des Teilungsplanes könnten also dieser vorläufigen Lösung ruhig zustimmen.

Die arabischen Staaten setzen ihre Vorbereitungen im Hinblick auf eine Aktion im Heiligen Lande fort. In Amman fand unter dem Vorsitze des Königs Abdullah eine Beratung statt, an der sich Azzam Pascha, Generalsekretär der arabischen Liga, und ein Sondergesandte des Libanon beteiligten. Man beschäftigte sich namentlich mit den britischen Vorschlägen für einen Waffenstillstand in Jerusalem, sowie mit der Ausführung der Beschlüsse auf der jüngsten Conferenz der arabischen Chefs in Amman.

Werden diese Beschlüsse sofortige Ergebnisse zeitigen? In diesem Sinne könnte eine Aeußerung des libanesischen Ministerpräsidenten Riad Solh gedeutet werden, der bei seiner Rückkehr aus Amman erklärte: "Es sind ernste Entscheidungen getroffen worden. Künftighin sind die schweren Tage Palästinas gezählt…”.

Wohl haben die arabischen Staaten in den letzten Wochen den britischen Vertretern mehrfach mündlich die Zusicherung gegeben, daß vor dem 15. Mai in Palästina nichts geschehen würde, was die britische Regierung in Ungelegenheiten bringen könnte, indem liegt arabischerseits keine amtliche Verlautbarung
in diesem Sinne vor.

Unterdessen geht in Palästina die Ausschiffung britischer Verstärkungen weiter.

Amtlicherseits lehnt man es ab, die Meldungen, wonach “eine britische Panzerkolonne die Gegend des Suezkanals durch die Sinaiwüste in Richtung Palästina verlassen hätte” zu bestätigen noch zu dementieren. Aus gleicher Quelle gibt man jedoch zu, daß “bedeutende Verstärkungen von allen Stützpunkten des mittleren Orients” in Richtung Palästina aufgebrochen seien.

Der Rundfunk der Irgun versicherte, daß am 15. Mai in Palästina eine “britische Militärdiktatur” proklamiert würde. Zu diesem Zwecke seien britische Verstärkungen nach Palästina beordert worden. “Ein englisch-jüdischer Konflikt ist unvermeidlich”, fügt der Sprecher der Irgun hinzu-die Regierung des jüdischen Staates wird gegen die britische Besetzung kämpfen müssen”.

Wie die Zeitung “AI Ahram” meldet, soll König Abdullah von Transjordanien das Ehrenkommando aller arabischen Armeen innehaben, die in Palästina eingesetzt sind.

Die Zeitung fügt hinzu, daß jedoch die ägyptische Armee unter effektivem ägyptischen Oberkommando bleiben werde. Ihr Hauptquartier soll in Amman errichtet und, sobald es die Lage erlaubt, nach Jerusalem verlegt werden.

König Abdullah von Transjordanien richtete gestern an die Bewohner Palästinas eine Botschaft, in welcher er ihnen empfiehlt, ihre Kaltblütigkeit zu bewahren, das Land nicht zu verlassen und mit den Befreiungsarmeen, deren Eintreffen bevorstehe, zusammenzuarbeiten.

Die Königsbotschaft schreibt gleichfalls vor, sich jeglicher Repressalien gegenüber den jüdischen Frauen und Kindern zu enthalten, “um die Ehre und den guten Ruf der Araber zu wahren”.

Andererseits würdigt König Abdullah in einer Erklärung die Aktion des Transjordanischen Detachements in Palästina und er fügt hinzu, daß in Erwartung der Mitwirkung der anderen Araberstaaten, “welche Mitwirkung für den Endsieg unerläßlich sei, Transjordanien seine Pflicht tun werde".


Cap. 2/e
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Kampf um Palästina
Ein Interview von Dr. J. E. Latis, Jerusalem
Tageblatt. Journal d’Esch, N° 102
Martedi, 4 maggio 1948, p. 3

KAMPF UM PALÄSTINA. Ein Interview von J. E. Latis, Jerusalem. – Dr. Joseph E. Latis, der sich seit einigen Wochen auf einer Vortragsreise durch Belgien und Luxemburg in Europa aufhielt, ist Mitglied des Politischen Departementes der “Jewish Agency for Palestine” und daher besonders gut geeignet, uns aus erster Quelle über die wirkliche Lage im Heiligen Lande aufzuklären. Hier die Antworten, die uns der junge und dynamische Dr. Latis in übrigens perfektem französisch auf unsere präzisen Fragen gegeben hat. Wir enthalten uns selbstverständlich jedweder Stellungnahme und geben dieses Interview in dem Bestreben wieder, unseren Lesern die Bildung eines objektiven Urteils über die Weltgeschehnisse zu erlauben.

Frage: Was ist die “Jewish Agency for Palestine”?

Antwort: Die J. A. ist die völkerrechtlich anerkannte Vertretung der Juden Palästinas beim Völkerbund und hat die Aufgabe, mit der Mandatsverwaltung beratend am Aufbau des Jüdischen Nationalheims in Palästina mitzuwirken. Die Jewish Agency ist inzwischen in ihrer Bedeutung merklich gewachsen, und stellt die Organisation des Zionismus, sowie den Rahmen für eine zukünftige Selbstregierung Palästinas dar. Ihr Politisches Departement ist ähnlich einem Außenministerium aufgebaut.

Frage: Wieviele Juden leben aaugenblicklich in Palästina?

Antwort: Nach den letzten Statistiken gibt es 608 000 jüdische Einwohner im Heiligen Lande, vielleicht etwas mehr. 35 000 Einwanderer wurden nach Zypern deportiert.

Frage: Wie ist die Behandlung der Flüchtlinge in den Lagern auf Zypern?

Antwort: Im großen und ganzen geben sich die britischen Behörden alle Mühe, die Lage der Internierten zu verbessern. Doch ist die Unterbringung meist notdürftig in Baracken oder Zelten, die sanitären Anlagen fehlen, doch tut die Jewish Agency mit den amerikanischen Hilfsorganisationen und den englischen Behörden alles, um den jetzigen Zuständen abzuhelfen. Reibereien, wie sie immer vorkommen, wenn Zivilpersonen vom Militär betreut werden, sind natürlich kaum zu vermeiden.

Frage: Wie stellt sich die jüdische Bevölkerung Palästinas im allgemeinen zur Mandatsmacht?

Antwort: Diese Frage ist ziemlich delikat. Die Haganah (die offiziöse jüdische Widerstandorganisation) sowie die Mehrheit der Juden lehnen Terrorakte gegen die Engländer ab. Die Haltung der Mandatsbehörden wird ohne Hass und mit einem an Mitleid grenzenden Bedauern ertragen. Schließlich ist es noch unvergessen, daß die Schaffung des Jüdischen Nationalheims überhaupt erst durch die Balfour-Deklaration im Jahre 1917 auf eine legale Basis gestellt wurde. Die Juden Palästinas hätten eine enge Zusammenarbeit mit England gewünscht, wie sie während des Krieges bestanden hatte und bedauern, daß Großbritannien infolge seines Kampfes um die Existenz als Großmacht durch Konzessionen an die Araber seine Erdölinteressen im Nahen Osten zu verteidigen sucht.

Frage: Welches ist die Haltung der Jewish Agency Moskau gegenüber?

Antwort: Diese Haltung ist nicht besonders festgelegt. Die Jewish Agency steht einzig und allein auf dem Boden der UNO und wird nie von dieser Politik abgehen. Der Verteidigungskampf der Juden Palästinas geschieht nicht nur aus Gründen der Selbsterhaltung, sondern auch um einer Mehrheitsentscheidung der UNO zu gehorchen, die bei einem Scheitern ihrer ersten Beschlüsse zu einem Schicksal verurteilt wäre, das jenem des Völkerbundes nicht unähnlich wäre! Das jüdische Palästina will einen Friedensfaktor im Nahen Osten bilden.

Frage: Welches sind die Pläne des Jewish Agency, falls ein selbständiger Staat gegründet werden sollte?

Antwort: Zunächst muß das junge Staatswesen gefestigt werden, und seine Verteidigung organisiert sein. Die Einwanderungsquoten sind bis Mai auf 1500 Personen monatlich festgesetzt. Danach würden die Flüchtlinge von Zypern nach Palästina transportiert werden. Weiterhin würden noch im Jahre 1948 75 000 Juden Ost- und Zentraleuropas aufgenommen werden. Das sei natürlich keine kleine Aufgabe.

Frage: Wie groß schätzt man die Aufnahmefähigkeit des Heiligen Landes ein?

Antwort: Nach nichtjüdischen Schätzungen von Siedlungsexperten könnten noch vier Millionen Menschen in Palästina seßhaft gemacht werden. Der “Negeen" (Wüste im Süden Palästinas bis zur ägyptischen Grenze) könnte bewässert werden. Die Pläne liegen bereits vor 24 jüdische Kolonien sind in den letzten Jahren in dieser Wüstengegend gegründet worden und haben sich zu blühenden landwirtschaftlichen Siedlungen entwikkelt.

Frage: Wie stellt sich die Jewish Agency zur Araberfrage?

Antwort: Wir sind stets bereit, den Arabern die Hand zu einem gemeinsamen Aufbau Palästinas zu reichen. Wir sehen bereits heute eine friedliche Einigung mit den meisten arabischen Ländern voraus, wenn sich die augenblickliche künstlich aufgezogene Hetze gelegt haben wird. Die breiten arabischen Massen werden die Hebung ihres Lebensniveaus durch moderne Arbeits- u. Kultivierungsmethoden schätzen lernen. Der augenblickliche Widerstand der Araber ist eine politische Maßnahme der Führer der Arabischen Liga, die durch einen übersteigerten Nationalismus ihren Einfluß auf die darbenden arabischen Massen behalten wollen. Die arabischen Führer sind zumeist Großgrundbesitzer oder religiöse Würdenträger wie der Großmufti, die die von ihnen beherrschten arabisshen Massen in einem Zustand der Sklaverei behalten wollen und die fürchten, daß durch den Kontakt der in Palästina lebenden Mohammedanern mit einer emanzipierten und westlich gebildeten Bevölkerung eine Gärung in den Volksmassen hervorgerufen werden könne, die dem Einfluß des Muftis und seiner Freunde abträglich wäre.

Bekanntlich war der Großmufti während des Krieges von Hitler in Deutschland gastlich aufgenommen worden. Er ist notorischer Faschist und ein Kriegsverbrecher, der vor das Nürnberger Gericht gehört hätte. Seine Tendenzen sind nazistisch-reaktionär. Er ist der Todfeind eines demokratischen Palästinas.

Deshalb ist der Kampf des jüdischen Palästina mehr als ein Akt der Selbstverteidigung. Es ist wieder einmal im kleinen der Streit zweier Weltanschauungen. Aber wie im ersten Kriege wird der Fortschritt siegen.

Außerdem kommt noch dazu, daß die augenblicklich zum Beispiele in Syrien herrschende Wirtschaftskrise dazu beiträgt, daß sich arbeitslose und raubgierige Elemente als sogenannte “Freiwillige" anwerben lassen, unter der Deviseines “Heiligen Krieges”.

Frage: Wie stellt sich die Jewish Agency zu den arabischen Staaten?

Antwort: Wir hoffen auch mit den meisten arabischen Ländern ein friedliches Verhältnis aufbauen zu können. Hierfür zählen wir in erster Linie auf Transjordanien, das wirtschaftlich ohne Palästina kaum leben kann. Auch Saudi-Arabien mag durch die dort vorherrschenden amerikanischen Interessen keine feindselige Haltung einnehmen.

Frage: Wieviele Araber würden im Falle einer Teilung im jüdischen Teile Palästinas ansässig sein und umgekehrt?

Antwort: Etwa 350 000 Araber kämen zum jüdischen Gebiet und etwa 10 bis 12 000 Juden zum arabischen Teil.

Frage: Wie ist die Haltung der Juden Palästinas auf innenpolitischem Gebiete?

Antwort: Im Rahmen der jüdischen Gemeinschaft besteht vollkommene Freiheit. Alle politischen Schattierungen sind vertreten, von den rechtsstehenden “Trumpeldoristen" bis zu den Kommunisten. Die Mehrheit steht jedoch in der linken Mitte, d. h. in der Sozialistischen Partei, der stärksten Partei des “Jischuw" (Gesamtheit der Juden im Heiligen Lande).

Frage: Wie steht es mit der Gewerkschaftsbewegung in Palästina?

Antwort: Die Freien Gewerkschaften sind das Rückgrat der Arbeiterbewegung. Sie sind die bei weitem stärkste Organisation der Juden Palästinas. Ihre Ziele sind die gleichen wie die aller sozialistischen Gewerkschaften westlicher Prägung. Ihr Einfluß im öffentlichen Leben des jüdischen Palästinas ist außergewöhnlich.

Und nun zuletzt noch einige Fragen über die Beteiligung der Juden Palästinas im Kriege:

Das jüdische Palästina kann stolz auf seine Leitung während des Hitlerkrieges sein. Ab 1939 wurden jüdische Einheiten in Stärke von 30 000 Mann aufgestellt, die nach und nach unter das Kommando jüdischer Offiziere gestellt wurden. Die meisten Truppen waren der berühmten 8. Armee Generalfeldmarschalls Montgomery zugeteilt und machten die ganze afrikanische Campagne mit. General Kisch, Chef der Pioniere der 8. Armee, war palästinensischer Jude. Er fiel in Tunesien.

Weiterhin stellten sich Hunderte von Palästinensern dem alliierten Nachrichtendienst zur Verfügung. Durch ihre Vertrautheit mit arabischen oder auch europäischen Gewohnheiten und Sprachen leisteten sie hervorragende Dienste hinter den deutschen und italienischen Linien, sei es im Nachrichtendienst, in der Sabotage oder im Aufbau geheimer Widerstandorganisationen. Es sei hier nur daran erinnert, daß der Aufstand des Warschauer Ghetto von palästinensischen Fallschirmagenten organisiert wurde, von denen nur zwei mit dem Leben davon gekommen sind.

Während des Angriffs Rommels auf Aegypten und vorher, waren über 100 000 jüdische Arbeiter Palästinas im Kriegseinsatz. Der größte Teil des Nachschubs an Lebensmitteln, Munition und Ersatzteilen, die meisten FFahrzeugreparaturen, wurden von den Juden Palästinas bewerkstelligt. Damals wurde auch mit Wissen des englischen Generalstabes die "Haganah" gegründet, die nationale jüdische Heimwehr, die im Falle einer deutschen Landung in Palästina Seite an Seite mit den britischen Truppen kämpfen sollte. Die Bewaffnung geschah damals durch die Engländer, während die Mandatsbehörden dieser Aktion wohlwollend gegenüberstanden.

Nach Beseitigung der Gefahr in Afrika verlangten die englischen Militärbehörden die ausgeteilten Waffen zurück, was jedoch in den meisten Fällen verweigert wurde.

Schließlich muß hier die “Jewish Brigade” erwähnt werden, die von El-Alamein über Italien alle Feldzüge in Deutschland mitgemacht hat. Ihre Zehntausend Soldaten haben bewiesen, daß das jüdische Palästina seine Aufgabe im letzten Kriege wohlverstanden hatte.

Diesen Ausführungen ist wohl nichts hinzuzufügen.

Eine letzte Frage: Glauben Sie nicht, daß durch die Schaffung eines jüdischen Staates in Palästina die Stellung der assimilierten und politisch wie wirtschaftlich gleichberechtigten jüdischen Bevölkerungsteile West- und Nordeuropas, sowie der übrigen zivilisierten Welt geschwächt werden könnte?

Antwort: Nein, im Gegenteil. Die Zuwanderung ungeeigneter Elemente aus Zentral- und Osteuropa hat häufig die Lage der einheimischen Israeliten erschwert. Andererseits muß für die Flüchtlinge, die noch in den Camps in Deutschland und Oesterreich sowie in den osteuropäischen Ländern auf eine Erlösung von ihrem traurigen Schicksal warten, eine definitive Lösung gefunden werden, nachdem drei Jahre nach Kriegsende die Großmächte unfähig oder unwillig waren, in die brachliegende Gebiete Nord- und Südamerikas, Australiens und Südafrikas eine menschlich einzig mögliche Auswanderung zu organisieren. Man kann den Juden Zentral- und Osteuropas nach der Hitlertyrannei nicht zumuten, in diesen Ländern zu bleiben, oder gar ihren früheren Henkern am Aufbau ihrer zerstörten Gebiete mit zuhelfen, nachdem sechs Millionen von Hitler und seinen Kumpanen umgebracht wurden. Palästina ist mithin die einzige Lösung des D. P.-Problems.

Andererseits kann man vom religiösen Standpunkt aus das Beispiel des Kirchenstaates bringen, in dem bekanntlich nicht alle Katholiken der Welt Platz finden. Vom politischen Blickfeld aus betrachtet, waren die Vereinigten Staaten von Nordamerika ebenfalls aus einem Gemisch der Einwanderer aller Länder Europas und sogar Asiens entstanden und haben sich zu einem machtvollen Staatswesen entwickelt. Warum sollte dies in kleinem Maßstabe in Palästina nicht möglich sein?
O.
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(Segue)

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